Die Rolle von Fischereifahrzeuge in der Meeresfrüchteproduktion
Fischereifahrzeuge spielen eine zentrale Rolle in der Meeresfrüchteproduktion und tragen entscheidend dazu bei, hochwertige Produkte zu liefern. In der Kampagne #SeafoodWithStandards 2022 beleuchten wir jede Station der Produktionskette. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Fischereifahrzeugen, die Fischereien mit Verarbeitungsbetrieben verbinden.
Was ist ein Fischereifahrzeug?
Ein Fischereifahrzeug ist ein Boot oder Schiff, das zum Fangen von Unterwasserarten in verschiedenen Gewässern eingesetzt wird. Die Art des Fahrzeugs variiert je nach Fischart, Fangmenge und der zurückgelegten Distanz. Im Allgemeinen lassen sich Fischereifahrzeuge in drei Kategorien unterteilen: kommerziell, handwerklich und freizeitlich.
Laut dem Bericht “State of World Fisheries and Aquaculture 2020” der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) gibt es weltweit schätzungsweise 4,56 Millionen Fischereifahrzeuge (Stand 2018), die von 38,98 Millionen Menschen genutzt werden.
Was passiert an Bord von Fischereifahrzeugen?
Auf Fischereifahrzeugen finden verschiedene Produktionsschritte statt, abhängig von der Größe und Funktion des Schiffs. Diese reichen von kleinen Ein-Mann-Booten bis zu großen schwimmenden Fabriken, die monatelang auf See sind. Typische Schritte an Bord eines Fischereifahrzeugs umfassen:
- Vorbereitung des Decks
- Fangen der Fische (Schleppnetzfischerei, Angeln usw.)
- Anlanden und Betäuben
- Waschen und Einfrieren
- (Optional) Verarbeitung an Bord
- Entladen
Dabei sind Hygiene und Desinfektion auf jedem Fischereifahrzeug von höchster Priorität, um die Qualität der Fänge zu sichern.
Warum sind Fischereifahrzeuge so wichtig?
Fischereifahrzeuge fangen etwa 50 % des weltweiten Meeresfrüchteangebots. Ohne sie wäre es unmöglich, Fischarten zu fangen, die weiter von den Küsten entfernt leben. Viele größere Fischereifahrzeuge sind zudem mit moderner Technologie ausgestattet, um die Fische direkt nach dem Fang einzufrieren und so die Frische bis zum Verbraucher zu gewährleisten.
Neben ihrer Rolle in der globalen Lieferkette bieten Fischereifahrzeuge auch zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten. Besonders auf großen Schiffen, die wochen- oder monatelang auf See sind, spielen die Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen der Besatzung eine wichtige Rolle.
Der Responsible Fishing Vessel Standard (RFVS)
Der Responsible Fishing Vessel Standard (RFVS) der Global Seafood Alliance (GSA) garantiert, dass Fischereifahrzeuge ethisch und verantwortungsvoll betrieben werden. Er legt hohe Standards fest, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Besatzung auf kommerziellen Fischereifahrzeugen zu gewährleisten.
Der RFVS zielt darauf ab, unfaire Arbeitsbedingungen wie Sklaverei oder Zwangsarbeit zu verhindern, die in der Vergangenheit auf einigen Schiffen vorkamen. Diese Standards fördern Sicherheit, Respekt und faire Bezahlung für die Arbeiter an Bord von Fischereifahrzeugen.
Soziale Verantwortung auf Fischereifahrzeugen
Die Millionen von Menschen, die auf Fischereifahrzeugen arbeiten, verdienen sichere und faire Arbeitsbedingungen. Der RFVS stellt sicher, dass Besatzungsmitglieder über ihre Rechte informiert sind und dass der Schiffsbetreiber sie mit Respekt und Integrität behandelt. Zu den Anforderungen gehören:
- Managementsysteme, die internationale Standards erfüllen
- Jährliche Gesundheits- und Sicherheitsbewertungen
- Sicherheitsausbildung für die Besatzung und Unfallverhütungspläne
- Medizinische Ausrüstung an Bord für Notfälle
Umweltverantwortung und Lebensmittelsicherheit
Neben der sozialen Verantwortung berücksichtigt der RFVS auch die Umweltverantwortung. Fischereifahrzeuge müssen sicherstellen, dass ihre Praktiken die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren, beispielsweise durch die Einhaltung von Abfallentsorgungsstandards und den Schutz gefährdeter Arten.
Im Bereich der Lebensmittelsicherheit müssen Fischereifahrzeuge Maßnahmen umsetzen, um Kontaminationen der Fänge zu verhindern. Dazu gehören Reinigungs- und Desinfektionsverfahren sowie regelmäßige Inspektionen des Schiffs.